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Die Labyrinth-Idee sollte sich auch als Film umsetzen lassen, meine ich. Im Rahmen des Aufenthalts in Venedig hatte ich ein Konzept: "Lege an mindestens fünf markanten Stellen in Venedig ein Labyrinth-Symbol hin, entferne dich und finde dann filmisch diesen Schatz". Das Konzept greift den Anlass auf, der mich zum Projekt "Labyrinth 4" führte: Das Geo-Caching. Ein Schatz-Such-Spiel, bei dem anhand von Geodaten "Schätze" gefunden werden können. Das glänzende Labyrinth, das ich verwende, ist ein "Geocoin" mit einmaliger registrierter Kenn-Nummer, die von einer Geocaching-Institution verwaltet wird. Man kann im Erfolgsfall den Weg des Geocoins "durch die Welt" verfolgen. Das setzt aber voraus, dass zahlreiche Finder den Geocoin weiter tragen und weiterrreichen... Ich nutze den Labyrinth-Coin vorläufig als Symbol in eigener Regie.

Der Film aus Venedig ist nun da. Er ist im Sinne heutiger Medienmischung stumm, arbeitet nur mit Umwelt-Geräuschen. Die kommen aber oft zweimal, und in einem Fall auch rückwärts, zum Einsatz. Das geschieht subtil und wirkt sich nur irgendwie beunruhigend aus - ähnlich wie Tarkowskis Sounds im Film "Stalker".

Der Labyrinth-Film bewegt sich im Kreis. Das Ende zeigt den Anfang rückwärts. Bei den Szenen in der Mitte wächst die Phase der Überblendung. Da setzt sich der Film auf die Fährte eines anderen 2016-Projektes, bei dem ich meine Psychodelia-Foto-Ineinanderblendungen in Filmisches überführte. Weitere subtile Steigerungen sind, dass erst nach einigen Szenen sich die Kamera wieder vom Labyrinth fortbewegt, nachdem sie es gefunden hat, und dass nur im Finale eine Hand nach dem Labyrinth greift und es hochhebt.

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Der Film wird auch erwähnt bei "Translation Games" von Chris Mennel

Diese Karte von Venedig hat die Software "GeoSetter" in Zusammenarbeit mit einem auf Festplatte installierten "Google Earth" erstellt. Sie deutet an, was klar war: Venedig platzt vor Fotos. Hier sind vom Konzept her alle mit Geodaten verknüpften, zu "Google Maps" hoch geladenen Fotos von Venedig am Ort ihrer Entstehung anklickbar und vergrößerbar.

Eine Handvoll eigener Fotos - sie sind auf der Seite "Venedig" zu sehen - schwirren da nun auch mit herum. Ein tolles Angebot der Community: Irgendein Foto eines Ortes ist schon mal da. Nun können wir genauer überlegen: Was wollen wir persönlich vor Ort fotografieren, das sich abhebt?

Als erstes gelangen da alle zum "Selfie": Ich und im Hintergrund die bekannte Sehenswürdigkeit. Ich erlaube mir einen weiteren Schritt: Lass uns persönliche Kunst vor Ort machen. Performance, Verfremdung, Thematisierungen. Ja, so etwa versteht sich der Film "Fasziniert vom Labyrinth".