Die Labyrinth-Idee sollte sich auch als Film
umsetzen lassen, meine ich. Im Rahmen des
Aufenthalts in Venedig hatte ich
ein Konzept: "Lege an mindestens fünf markanten Stellen in Venedig ein
Labyrinth-Symbol hin, entferne dich und finde dann filmisch diesen
Schatz". Das Konzept greift den Anlass auf, der mich zum Projekt
"Labyrinth 4" führte: Das Geo-Caching. Ein Schatz-Such-Spiel, bei dem anhand
von Geodaten "Schätze" gefunden werden können. Das glänzende Labyrinth,
das ich verwende, ist ein "Geocoin" mit einmaliger registrierter Kenn-Nummer, die von einer Geocaching-Institution
verwaltet wird. Man kann im Erfolgsfall den Weg des Geocoins "durch die
Welt" verfolgen. Das setzt aber voraus, dass zahlreiche Finder den Geocoin
weiter tragen und weiterrreichen... Ich nutze den Labyrinth-Coin vorläufig als Symbol in
eigener Regie. Der Film aus Venedig ist nun
da. Er ist im Sinne heutiger Medienmischung stumm, arbeitet nur mit Umwelt-Geräuschen. Die kommen
aber oft zweimal, und in einem Fall auch rückwärts, zum Einsatz. Das
geschieht subtil und wirkt sich nur irgendwie beunruhigend aus - ähnlich
wie Tarkowskis Sounds im Film "Stalker".
Der Labyrinth-Film bewegt sich im Kreis. Das
Ende zeigt den Anfang rückwärts. Bei den Szenen in der Mitte wächst die
Phase der Überblendung. Da setzt sich der Film auf die Fährte eines
anderen 2016-Projektes, bei dem ich meine Psychodelia-Foto-Ineinanderblendungen in Filmisches überführte. Weitere
subtile Steigerungen sind, dass erst nach einigen Szenen sich die Kamera
wieder vom Labyrinth fortbewegt, nachdem sie es gefunden hat, und dass nur
im Finale eine Hand nach dem Labyrinth greift und es hochhebt. |