- links die Daten, die ich eingebe,

- rechts die Daten, die die Welt beschreiben.

Ja, die Welt. Ein zunehmend schrumpfendes Digitalgebilde kann, spätestens wenn es über das Internet kommuniziert, mir die Welt zeigen.

Und wenn ich in mein "Labyrinth" Daten von mir hinreichend eingebe, kann es auch "ich" sein, oder "ich" spielen, oder als "ich" gebraucht und missbraucht werden.

Eine magische Scheibe mit einem symbolischen Namen. Eine Vision, der sich Wirklichkeit annähert.

In einer Vorwegnahme von dem, was sich ankündigt, dass es dank der digitalen Revolution eintreten wird, habe ich mir schon mal ein Stück hübscher Hardware gekauft: Ein kleines Labyrinth aus Messing.

Es kann noch nicht denken. Es enthält noch keine Daten. Es ist noch Symbol. Ich inszeniere vorläufig nur eine Kunstgeste.

So, labyrinthisch, aber kompakt, leicht scheinend und tief reichend, wünsche ich mir mein zukünftiges Interface, das den Anspruch haben wird, mit digitalen Mitten mein Leben noch besser zu machen.

Frei von Firmen, die mir etwas verkaufen wollen, wünsche ich mir das Gerät - also moralisch hochwertig.

Vorerst halte ich mein Labyrinth als Geste in der Hand. Ich übe, in seiner Begleitung den Überblick zu wahren: Wer bin ich aus Sicht des digitalen Datenspeichers im Unterschied zu dem, der ich zu sein meine? Wie blicke ich hinaus ins Labyrinth der Welt, mir gezeigt auf dem Wege digitaler Kommunikation, und behalte dabei eine Trennung bei in sinnlose oder gelogene Information einerseits (es sind oft Menschen mit tückischen Absichten, die mir die Daten geben) und für mich nützliche und glaubhafte Information andererseits?

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Zum Foto "Mythisiertes Labyrinth": ... und als ich dieses auf einer Spielemesse erworbene Stück glänzendes Messing, dieses Relief eines Labyrinthes mit echtem kleinen Kügelchen darin, oben mit Glas so abgeschlossen, dass die Kugel durchaus imstande war, im Labyrinth spielerisch herumzuirren - als ich es in die Sonne hielt, begann, obwohl ich das vermeiden wollte, schon wieder die liebe alte Freude, Fotografiertes mit den Software-Geschenken der Digitalzeit zu verfremden.