"Labyrinth 4" wurde begonnen am 22.4.2016. Wird das eine Ausstellung?
Eher nur ein Ausstellungsraum - vielleicht der übergreifende künstlerische
Beitrag zum Gratwanderungsprojekt "Exotistan" - das jongliert und probiert Spagate zwischen
Privatbericht, Reise-Philosophie und manchmal eben Kunst.
Bleibt es ein
Internet-Projekt? Ja, warum nicht. Inhaltlich ist mir "Labyrinth" wichtig.
Aber es bietet wenig "Hardware", wenig kann da verkauft werden. Ein Amulett,
ein Handschmeichler, ein Schmuck, der lockt, aber auch mahnt - das ist
"Labyrinth 4" möglicherweise nur. Das Ding soll aber erst in den Verkauf
gehen, wenn in ihm etwas steckt, eine gewisse Intelligenz, ein gewisser
Speicher, ein Kommunizierenkönnen, das
mehr an ein Tier als an ein Smartphone erinnert. Ja, ein Tamagotchi der
Zukunft, aber nicht zum Bemuttern gebaut, sondern für manche Provokation.
Die Bearbeitung dieses Themas kann zurückblicken auf drei Anläufe von mir in der "Analogzeit" bis 2005 - und bezieht sie auf dieser Homepage
mit ein, und würde auch bei einer Ausstellung anhand von Grafiken sich zurücktunneln können bis in die Frühpubertät.
Es soll aus meiner Sicht kein Labyrinth gebaut werden, in
dem Menschen leibhaftig herumirren. Die Wände, die, ausgehend von einem
kleinen Gegenstand oder in einer nur mit Lichtprojektionen gefüllten Halle
beschrieben werden, liegen eine Dimension höher, im Umgang mit Daten.
Weltweit wird dazu viel gesagt, gewarnt und geworben. Die Spezialität von
"Labyrinth" liegt in der Handlichkeit und Plausibilität des künstlerischen,
aber doch auch denkerischen Ansatzes.
Es gibt bei mir im Projekt einen Unwillen, zu sortieren und zu
zitieren, was schon gesagt wurde, was schon bekannt ist über Künstliche
Intelligenz und den technischen Quantensprung, mit dem uns die Kompaktheit,
das Tempo und die Speicherkapazität der Geräte sowie die Forschung mit
Algorithmen, die menschlichem Denken gleichziehen (und dann gleich auch dran
vorbeiziehen), beschenken. Ein akademischer Teil in mir kann dazu auf kluge Artikel
verlinken. Der menschenzugewandte Teil in mir mag aber aus dem Bauch sprechen und nicht mit
Wortkaskaden. Wir werden von der
digitalen Revolution potentiell beschenkt, aber es ist schon so gut wie
sicher, dass überwiegend Missbrauch auf uns herabgekippt wird. "Labyrinth"
möchte das glänzende Stück misstrauische Utopie sein: Dir erschließt sich
Immenses, du kannst dich medial und virtuell enorm ausleben. Aber deinen
Alltag, dein soziales Suchen und Finden solltest du erheblich freistellen
von den Einflüsterungen aus Kommerz und Politik.
"Labyrinth" beginnt 2016 die Suche nach einem Nutzenkönnen
digitaler Möglichkeiten, bei dem wir uns nicht aus der Hand geben.
Labyrinth als Konzept einer Ausstellung findet sich
zugeordnet dem "Museum der Kunstausstellungen" von Chris Mennel:
visionum.de
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