Wir bekommen seit zwanzig Jahren billige "Digital-Uhren"
nachgeworfen. Zur Zeit Alexander von Humboldts waren sie noch
Wertgegenstände (und gingen dramatisch ungenau). An zwei feierlichen Plätzen
meines Hauses hängen derzeit 28 Uhren, die mein Großvater, meine Tochter oder
ich trugen, bis (bei der Tochter und bei mir) nach einem halben ocer auch mal
nach drei Jahren
die Batterie endete.
Bis vor einem halben Jahr vermied ich aber, was die Firmen
uns zur Ankurbelung des Verkaufes unterjubeln: "Besitze mehrere laufende
Batterieuhren". Jetzt ist es, durch das Verlorengehen einer Uhr über zwei Monate
hinweg, aber passiert: Mal trage ich die blau-kitschige, mal die braun-schwarze
standardmäßige Uhr, und beide laufen vielleicht noch ein Jahr.
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Jaja, diese zwei Uhren habe ich auf meinen Schreibtisch im
mittleren Stock meines Hauses gelegt, und das Smartphone lokalisiert uns:
Da umgeben sie mich und melden sich auf der Karte: Der
Friseur, der Bäcker, der Hemden-Bedrucker und die Trommelschule. Nur der
Schlüsseldienst neben dem "Shirtexpress" sieht es nicht als notwendig an, Geld
fürs Gefundenwerden an Google zu zahlen. Also ich weiß, dass es ihn gibt im Haus
neben dem "Shirtexpress", aber die Karte der Suchmaschine verzeichnet ihn nicht.
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